Zu den bekanntesten Persönlichkeiten in Buchholz gehörte zweifelsohne der am 29. Mai 1883 in Buchholz geborene Gustav Guyot. Der Sprössling einer Hugenottenfamilie besuchte von 1889 bis 1897 die Gemeindeschule in Französisch Buchholz. Sein Abgangszeugnis vom 31. März 1897 bescheinigte ihm gute schulische Leistungen. Familie Guyot blickte auf eine lange Bauerntradition zurück. Gustav Guyot setze diese Tradition fort.
In den Jahren 1930 – 1933 legte er am Rosenthaler Weg Versuchsfelder zur besseren Weizen- und Roggenzucht an. Sogar Fachexperten aus Japan und der Sowjetunion lud er nach Buchholz ein, um sich mit ihnen auszutauschen. Am 28. Februar 1932 erhielt Gustav Guyot das Ehrendiplom der „Landwirtschaftlichen Lehranstalt ‚Oranienburg-Luisenhof‘“. Zur verbesserten Bodenbearbeitung erfand er einen Unterbodenpflug, mit dem er Findlinge zutage förderte. Auch einen Spezialwagen mit Hebevorrichtung konstruierte er für den Transport der Findlinge.
Zusammen mit dem letzten Pfarrer der Französischen Reformationsgemeinde Albert Hurtienne entstand die Idee, einen Gedenksteins in Form eines Findlings auf dem Gehöft der Guyots zu platzieren. Am 29. Oktober 1935 wurde der Gedenkstein eingeweiht. Während seiner Rede trug Gustav Guyot einen glockenförmigen Hut, welcher ihm das Aussehen eines englischen Lords verlieh. Das machte so großen Eindruck, dass Gustav fortan für immer diesen Hut trug, was ihm so den Spitznamen „Glocken-Gustav“ einbrachte. Gustav Guyot starb am 25. Februar 1966 und wurde im Familiengrab in Buchholz beigesetzt. Seine Angehörigen legten ihm die „Glocke“ mit in den Sarg.
Autor: Christian Bormann 31.07.2014
Technische Leitung: Nadine Kreimeier
Redaktionelle Bearbeitung: Martina Krüger
Quelle:
mündliche Überlieferung
750 Jahre Buchholz vom Freundeskreis der Chronik Pankow e.V.
Bilder:
Hintze CPS