Erbaut wurde das Wirtshaus in den 1890er Jahren direkt an der Pankebrücke, auf der damaligen Schlossstraße, die heutige Ossjetzkystraße. Verantwortlicher Architekt war Christian Müller. Die Betreiber wollten ihr Haus „Zum Pankgrafen“ nennen. Hierfür brauchten sie die Genehmigung der Ordensgemeinschaft.
Wirtshaus und Badeanstalt zum Pankgrafen
Nachdem sie selbst der Pankgrafenschaft beigetreten waren, erhielten sie die Zustimmung. Am 25. März 1896 wurde das Wirtshaus zum Pankgrafen mit einem Festmahl feierlich eröffnet. Der geheime Ordensrat der Pankgrafenschaft belehnte das Wirtshaus mit der Pankgräflichen Kruggerechtigkeit für alle Zeiten.
Allein der Biergarten fasste 4000 Besucherplätze. Zum Wirtshaus gehörte auch eine Badeanstalt am Pankeufer. Durch zunehmende Verschmutzung der Panke wurde das baden in den 1920er Jahren verboten. Das galt für alle Pankebäder in Pankow.
Badeanstalt zum Pankgrafen an der Panke um 1900
Im Gegensatz zur Pankgrafenschaft überstand das Gebäude den 2.Weltkrieg nicht. Abgesehen von historischen Postkarten erinnert heute nichts mehr an das Wirtshaus zum Pankgrafen. Am einstigen Standort im Schlosspark, vor den Toren von Schloss Schönhausen, befindet sich heute nur noch Grünfläche.
Wirtshaus zum Pankgrafen und Panke
Erhalten geblieben ist bis heute das pompöse Haus des Fotografen Kasbaum. Die sogenannte Kasbaum-Villa im Majakowskiring. Kasbaum war selbst Pankgraf. Die Kasbaum-Villa war keine hundert Meter vom Wirtshaus entfernt.
Biergarten zum Pankgrafen um 1900
Wenn aus der Panke Silber Quell
statt Wasser flosse Bier
dann säße ich an jener Stell
so aber Sitz ich hier!
Autor: Christian Bormann 01.04.2015
technische Leitung: Nadine Kreimeier
Redaktionelle Bearbeitung: Martina Krüger, 31.03.2013