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Die Waffenkammer und der Munitionsbunker der DDR-Regierungseskorte in Weißensee

Hinter dem roten Backsteinbau Berliner Allee, Ecke Liebermannstraße steht noch ein unscheinbares Verladegebäude der Raspe-Werke, bewacht von einem alten BT-6 Postenturm. Bei dem zweistöckigen Gebäude mit Keller und Gleisanschluss an die Industriebahn handelt es sich um einen Teil des Apparate-Werkes Carl Otto Raspe. Das kleine Fabrikgebäude wurde schon 1939 errichtet, hier begann die Rüstungsproduktion.

Raspe schloss 1941 einen Rüstungsgütervertrag mit dem Deutschen Reich. Im Anschluss bekamen die Brüder Hans und Carl Otto Raspe einen Kredit der Bank der Deutschen Luftfahrt AG. Sie mussten schnell expandieren, der gesamte L-förmige rote Backsteinriegel Berliner Alle Ecke Liebermannstraße wurde 1941 als Erweiterung der Raspe-Werke nach den Plänen von Richard Schubert für die Kriegsgüterrüstung gebaut. Heute ist der Gebäudekomplex unter dem Namen Askania-Werke am geläufigsten.

Denn ab 1943 wurden die ausgebombten Askania-Werke in den Raspewerken untergebracht. Beide Betriebe arbeiteten jetzt fast ausschließlich an der Fluginstrumentenfertigung. Kurz nach Kriegsende, im August 1946 zieht die SAG „Sowjetische Aktiengesellschaft in Deutschland“ in das Werk ein und übergibt es 1953 dem Ministerium für Staatsicherheit.

Während im Hauptgebäude mehrere Polizeidienststellen und das MfS sitzt, kommt dem alten Gebäude an der Industriebahn eine besondere Verwendung zu. Hier hat die Hauptabteilung Personenschutz die Motorradeskorte der DDR-Staatsregierung und das Wachbataillon untergebracht. Im Keller befinden sich die Raumschießanlage, die Waffenkammer und der Munitionsbunker.

Die Aufgaben der Regierungseskorte und des Wachbataillons waren zahlreich. Vom einfachen Objektschutz durch das Wachbataillon über die mobile Sicherung von Regierungsmitgliedern bei Veranstaltungen oder Reisen bis hin zum Schutz der Siedlung Wandlitz fiel vieles darunter. Nicht zufällig lag das Objekt an der Protokollstrecke nach Wandlitz. Während das Hauptgebäude an der Liebermannstraße schon seit Ewigkeiten saniert ist, hat sich auf dem Hof das alte Raspe-Werksgebäude am Gleis der Industriebahn erhalten.

Die Nordseite des Gebäudes ist noch von der Werksmauer umgeben und die Einfahrt heute zugewachsen. Der Gleisanschluss samt Prellbock aus den 1940er Jahren ist ebenso erhalten wie der 1970 vom Ministerium für Staatsicherheit errichtete Postenturm auf der alten Werksmauer. Selbst ein Teil der Signaldrahtanlage aus den 1970ern steht noch komplett erhalten auf ihr.

Eine unscheinbare Stahltür hinter Büschen war der einstige Werkseingang, dahinter befindet sich das Treppenhaus, heute der unscheinbarste Teil des Objekts, aber auch der am besten erhaltene.

Vom Hof der ehemaligen Askania-Werke aus gibt es eine Zufahrt für die Motorradeskorte in die im Keller gelegene Kraftradhalle. Ein paar Meter weiter an der Rückseite befindet sich der gesonderte Personenzugang der Eskorte und dahinter der Durchgang zum Schießstand, genauer gesagt zur Raumschießanlage, dem sogenannten Tunnel.

Ulbricht, Grotewohl und Chruschtschow auf der Protokollstrecke Ossietzkystraße zum Schloss Niederschönhausen, geschützt von vom Ministerium für Staatsicherheit Hauptabteilung Personenschutz, Motorradeskorte, Mai 1960

Von hier aus wollen wir unseren kleinen Rundgang durch die vergessene Waffenkammer und den Munitionsbunker starten. Als erstes geht es etwa zwei Meter die Treppen nach unten zur noch eingerichteten Umkleidekammer. Der Zahn der Zeit und das ständig eindringende Grundwasser haben die Holzeinbauten zusammenfallen lassen.

Umkleideschränke, Zugang zum Tunnel, Mai 2023

Das Tor der Eskorte, von hier aus geht es zum Tunnel der Raumschießanlage. Die meisten Einbauten wurden schon entfernt, der Verwendungszweck als Schießstand ist aber noch gut zu erkennen. Auf dem Boden liegen einige verkohlte Brandreste. Am Ende des Tunnels befindet sich eine Schleusentür zur Waffenkammer.

Im gesamten Keller riecht es modrig, kalt zieht es durch die Schleusentür als ich die Waffenkammer betrete. Unglaublich, die Waffenschränke, Tresore und Regale stehen alle noch an Ort und Stelle. Hier ist die Zeit vor 30 Jahren stehen geblieben, genauer gesagt am 23. Juni 1990. Zwanzig Vertreter des Runden Tisches Weißensee, darunter der Ingenieur Gert Schilling, später Bürgermeister von Weißensee, forderten Einlass in das Objekt des Ministerium für Staatssicherheit.

Der wurde Ihnen auch gewährt, was sie fanden, war unglaublich. Mitten im Wohngebiet stießen sie auf acht Waffenkammern und einen Munitionsbunker. Eine der Waffenkammern sowie der Munitionsbunker sind bis heute hier im alten Teil des Raspe-Werks erhalten geblieben.

Die rauen Mengen an Waffen und Munition waren schier unglaublich.

  • 4000 Handgranaten
  • 145 Panzerfäuste
  • 1089 Gewehre
  • 35 Scharfschützengewehre mit Zielfernrohr
  • 15 Maschinenpistolen
  • 1335 Pistolen

Die Zahl der Mitarbeiter des Wachbataillons Abt. Objektschutz wird auf 300 bis 800 geschätzt, die Eskorte soll bis zu 40 Mitarbeiter gehabt haben. Die Waffenkammern und der Bunker wurden unter Aufsicht eines Bürgerrates 1990 abtransportiert.

In das Hauptgebäude an der Berliner Allee Ecke Liebermannstraße zogen 1990 das Bezirksamt und das Finanzamt ein. Das kleine Werksgebäude Neumagener Straße samt Waffenkammer und Munitionsbunker fiel in den Dornröschenschlaf. Hier stehen sie bis heute und rosten vor sich hin. Schwere Tresore und Waffenschränke. In mehreren Räumen befinden sich Schwerlastregale für Waffen und Zubehör.

Eine schwere Gittertür fällt sofort auf. Dahinter befindet sich ein kleiner Flur mit mehreren Kammern, die mit Schleusentüren versehen sind. Es handelt sich um den Munitionsbunker. Hier lagen zeitweise bis zu 4000 Granaten.

Munitionsbunker, Mai 2023

Der Zugang zum Treppenhaus ist in Sichtweite. Dem Treppenhaus vorgelagert sind Mannschaftshygieneräume mit Toiletten und Waschhalle. Der gute Erhalt erklärt sich wohl aus der schlechten Nutzbarkeit wegen eindringendem Grundwasser und dem Denkmalschutz der Raspe-Werke.

Der Kraftradhalle ist noch ein Raum vorgelagert. Ich traue meinen Augen kaum, als ich über die Steuerunterlagen mehrerer Tausend Berliner stolpere. Ganz unbekannt ist mir der Anblick nicht. Bereits 1998 hatte ich als Jugendlicher Akten aus den verwaisten Werksgebäuden an der Liebermannstraße gesichert. Aber nach über 30 Jahren noch Steuererklärungen vom damals hier ansässigen Finanzamt zu finden, war eine Überraschung.

Es handelt sich um Steuererklärungen aus allen Bereichen aus den Jahren 1980 bis 1989 Berlin-Ost. Wahrscheinlich hat das Finanzamt in der ehemaligen Kraftradhalle der Eskorte Aktenbestände vor Ihrer Vernichtung gelagert. Warum diese hier einen Raum weiter liegen blieben, ist nicht bekannt.

Die Kraftradhalle ist in einem guten Zustand und wird als Hausmeisterwerkstatt für das ehemalige Askania-Werk genutzt. Hier haben heute viele Künstler ihre Räumlichkeiten.

Von den Einbauten der Kraftradhalle ist heute noch die Abgasentrauchungsanlage erhalten geblieben. Ebenerdig sollte sie die Abgase der ein- oder ausfahrenden Motorradeskorte absaugen, um Vergiftungen zu verhindern.

Die Kraftradhalle hat eine eigene Kellereinfahrt für die Motorradeskorte, durch diese verlasse ich das alte Raspe-Werk wieder auf den Hof der ehemaligen Askania-Werke.

Einfahrt in die Kraftradhalle der Eskorte, Zufahrt Hof Askania-Werk, Mai 2023

Das Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich und gut gesichert. Bleibt zu hoffen, dass diese gruselige Zeitkapsel noch lange erhalten bleibt.

Informationen zu Hans und Carl Otto Raspe Apperatewek Weißensee Rüstungskredit:

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/YEIFII3FOM3HEYQI32LGDMGEPN6LRBTK

Informationen zu Objektem, Mitarbeitern und Funktionen des Ministerium für Staatsicherheit:

http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/BStU_MfS_BV-Berlin_AKG-PI-Hhsch/index.htm?kid=f6d9271c-5622-43d6-be4d-3b62d26dd38d

Link: 360° interaktives Panorama:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0dkBLh4orqm8mTd8UPDcAbCHSBiPoc8magH6FVrHZdu13PyfYGN37x5crKUeHP8WDl&id=100067457917674https://m.facebook.com/story.php?

Autor: Christian Bormann

Redaktionelle Bearbeitung: Martina Krüger

Fotos: Christian Bormann, Guido Kunze, Bundesarchiv

Quellen: Berlin Pankow aus der Orts und Baugeschichte, BstU, Deutsche Digitale Datenbank

Der MfS-Postenturm in Weißensee

Wir befinden uns in der Neumagener Straße 33, zwischen dem alten Askania-Werk und dem Gebäude vom VEB Stern-Radio Berlin. Zwischen den zwei großen, altehrwürdigen und bekannten roten Backstein-Werken befindet sich ein Verladegebäude mit Gleisanschluss zu einer Seite und LKW-Laderampe zur anderen.

Ein unscheinbares altes Wellblechtor, vor dem sich von Moos überwachsene Betonplatten und Gleisreste befinden, ist der Eingang zu einem ganz besonderen Lost Place. Hinter dem Tor befindet sich ein alter MfS-Postenturm.

Im Sommer durch die üppige Vegetation kaum zu sehen, bietet sich dem Betrachter im Winter ein ganz anderer Anblick. Glaubt der Laie doch, hier vor einem Grenzwachturm der DDR zu stehen. In Weißensee?

Weit gefehlt! Der Wachturm vom Typ BT6 wurde nicht nur zur Grenzsicherung eingesetzt. Er war viel mehr der Standardbausatz seiner Zeit und sollte ab 1969 die Holzwachtürme ersetzen. Die Grenzwachtürme sind in Erinnerung geblieben und so werden sie oft sofort mit der innerdeutschen Staatsgrenze in Verbindung gebracht. Beim Typ BT6 handelt es sich noch um eine der ersten Varianten eines Wachturms. Der Turm bestand aus Betonringen und einem Aufsatz, der je nach Größe des Ausgucks um mehrere Betonwaben erweitert werden konnte.

Zum Vergleich, der fast gleiche Typ,  wie er am Stasigefängnis Hohenschönhausen zu finden ist, hat größere Betonringe, davon noch mehr, um Höhe zu gewinnen und auch die Turmkuppel hat mehr Seitenwaben und ist somit um einiges größer. Der Postenturm Neumagener Straße ist denkmalgeschützt und Baujahr 1970. Wie kommt der Turm aufs Werksgelände und was bewachte der Posten?

Der Turm überwacht die alte Güterverladehalle und den Werkshof der ehemaligen Askania-Werke. Das Askaniahaus und die Erweiterung, Berliner Allee, Ecke Liebermannstraße wurden 1939 auf Geheiß der Luftfahrtindustrie gebaut. Mit der Eroberung Berlins durch die Siegermächte wurde das Askania-Werk von den Sowjets beschlagnahmt. Ab 1953 zog das Ministerium für Staatssicherheit mit der Hauptabteilung für Personenschutz in das Objekt ein. Umliegende Gebäude wurden teilweise von der Polizei genutzt.

Die Hauptabteilung Personenschutz hatte bis zu 3800 Mitarbeiter. Ihr Aufgabenbereich lag im Schutz der Staatsführung, ihrer Gäste und der Absicherung von Auslandsaufenthalten der Regierungsangehörigen. Das Gelände im Norden von Weißensee hatte nicht nur die benötigte Größe, es lag auch noch günstig für Einsatzkräfte auf der Protokollstrecke nach Wandlitz.

Protokollstrecke Ossietzkystraße, Ulbricht und Grotewohl mit Staatsgast Chruschtschow, 19. Mai 1960

Im Gebäudekeller befand sich die bis heute erhaltene Waffenkammer und die Eskorte, gleich darüber saß das Wachbataillon. Das Gelände muss in den 1980er Jahren einer Festung geglichen haben. Nicht nur der Postenturm weckt Erinnerungen an die Berliner Mauer.

Beim genauen Hinschauen ist eine einzelne Leitersprosse auf der Mauer zu erkennen. Unglaublich, es ist die baugleiche Signaldraht-Meldeanlage wie auf der innerdeutschen  Staatsgrenze. Die Drähte sind weg aber der komplette technische Aufbau ist original erhalten.

Während der Hof zwischen den ehemaligen Askania-Werken und der Güterhalle jetzt eine Künstlerstadt beherbergt, erinnert außer einer großen DDR-Wagenhalle an der Einfahrt Neumagener Straße nichts mehr an den Hochsicherheitsbereich des MfS. Anders verhält es sich hinter dem Güterschuppen auf der Bahnsteigseite,hier haben viele bauliche Zeitzeugen die Zeit überdauert. Angefangen vom Postenturm, über das Verladegleis bis hin zur Signal-Meldeanlage haben sich hier sicher noch mehr Fundstücke erhalten.  

Das Gelände ist öffentlich nicht zugänglich und wer einen Blick auf den Turm werfen möchte, tut das am besten im Winter, dann ist er von der Neumagener Straße aus zu sehen. In weitaus besseren Zustand sind die Wachtürme am Stasigefängnis Hohenschönhausen. Wer sich für die Thematik interessiert, kann hier eine Führung buchen.

Nächsten Samstag nehmen wir Euch mit in die MfS Waffenkammer Weißensee. Trau Dich. Abonniere uns. Keine Newsletter, kein Spam!

Autor: Christian Bormann

Red. Bearbeitung: Martina Krüger

Fotos: Christian Bormann

Luftaufnahmen: Guido Kunze, Christian Bormann

Die vergessenen Tresorfächer im alten Güterbahnhof Schönholz.

Heute möchte ich den alten Güterbahnhof Schönholz vorstellen. Das Planungsverfahren für den neuen ICE-Parkplatz soll bis 2025 abgeschlossen sein. Anlass genug, das interessante Waldstück entlang der Straße am Bürgerpark noch einmal zu dokumentieren und der Öffentlichkeit vorzustellen. Das Areal beziehungsweise ein kleines Anschlussgrundstück an der Einfahrt zum Bahnhof machte bereits im Februar 2018 weltweit Schlagzeilen. Hier stehen die Reste der denkmalgeschützten Berliner „Ur-Mauer“.

Nordöstlich vom eigentlichen Bahnhof Schönholz liegt der Güterbahnhof Schönholz. Wir beginnen mit der Eröffnung am 10. Juli 1877 als Bahnhof Reinickendorf. Der Bahnhof liegt noch ebenerdig zum Umland und hat nur einen Außenbahnsteig. 1878 erfolgt die erste Umbenennung in Schönholz (Reinickendorf).

Ab 1. Mai 1911 trägt der Bahnhof den Doppelnamen Schönholz-Reinickendorf. Schon 1893 wird der Außenbahnsteig zum Mittelbahnsteig und die Kremmener Bahn wird angeschlossen. Jetzt ist Schönholz-Reinickendorf ein Umsteigebahnhof und bekommt 1896 ein Empfangsgebäude.

Nur fünf Jahre später wird das Empfangsgebäude schon wieder abgerissen. Die komplette Strecke wird von 1901 bis 1903 auf den heutigen Bahndamm gebaut und der Bahnhof so wie wir Ihn heute kennen errichtet. Zwei Ferngleispaare wurden gelegt, die Gleise der Kremmener Bahn umgesetzt und vom Bahnhof Schönholz-Reinickendorf getrennt. Am 5. Juli 1925 fuhren die ersten elektrischen Bahnen auf der Trasse. Dadurch wurde Schönholz-Reinickendorf zum S-Bahnhof.

Der Mischbetrieb von S-Bahn und Dampflok wird 1927 zugunsten der S-Bahn eingestellt, das Aus für den Dampflokomotivenbetrieb am Personenbahnhof Schönholz. Das endgültige Aus für den Lokomotivbetrieb in Schönholz war aber erst in den 1960er Jahren. Aber selbst hiervon sind für den kundigen Beobachter noch Spuren zu finden. Der separate Versorgungsbahnsteig für die Dampflok nebst Unterstand ist noch erhalten.

Im Jahr 1938 bekommt der Bahnhof seinen heutigen Namen Berlin-Schönholz. In den 1940er Jahren herrscht Hochbetrieb auf dem Güterbahnhof. Kriegsgüter und Zwangsarbeiter beherschen das Geschehen. Das Lunalager im ehemaligen Vergnügungspark Schönholzer Heide, in dem Zwangsarbeiterinnen aus Osteuropa untergebracht waren ist nur wenige hundert Meter enfernt in Sichtweite.

Durch die verherenden Luftangriffe auf Berlin ruht der Bahnverkehr erstmals 1945. Der Bahnhof ging jetzt an die Siegermächte. Und diente vor allem den Sowjets als Verladebahnhof für Materielle Kriegsreparationen. Das hieß, die Sowjets demontierten die Maschinenparks im Norden von Pankow und Reinickendorf, in denen zuvor die Zwangsarbeiterinnen Kriegsgüter fertigten.

Luftaufnahme Güterbahnhof Schönholz 1928

In der Schönholzer Heide wurden die Beschlagnahmungen zwischengelagert und dann über den Güterbahnhof Schönholz in die damalige Sowjetunion verbracht. Als Unterkunft nutzten die Sowjets noch einige Zeit die Reste des Zwangsarbeiterlagers.

In den 1950er Jahren wird es ruhig um den Bahnhof. Seine besten Zeiten waren wohl 1900 bis in die 1930er Jahre, denn es war der Bahnhof über den die Berliner und Ihre Gäste zu den Vergnüglichkeiten in die Schönholzer Heide kamen. In der Villa vor Schönholz aber auch im Schützenhaus , im Schloss Schönholz und später in den 1930er Jahren in Berlins größten Vergnügungspark „Traumland Schönholz“ lies es sich gut feiern. Wer kennt nicht den Gassenhauer „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“.

Am 13. August 1961 war schlagartig Schluss mit der Ruhe. Bewaffnete Organe der Nationalen Volksarme und Unterstützerkräfte errichteten eilig eine Personen- und Fahrzeugsperranlage mit Kontrollpunkten auf der Grenze zwischen Reinickendorf und Pankow. Die Stunde der Berliner Mauer hatte geschlagen. Damals noch eine Behelfsanlage aus allem was da war. Später wurde die ursprüngliche und uneinheitlich gebaute Berliner Mauer durch die heute noch bekannten weißen „L-Teile“ aus Beton ersetzt.

Hierbei gab es an der Einfahrt zum Güterbahnhof eine Besonderheit. Die erste Berliner Mauer wurde noch genau auf der damaligen Bezirksgrenze errichtet. Die DDR-Regierung ersetzte die Behelfsgrenzanlage mit den Weißen „L-Teilen“ aus Beton. Die Mauer sollte nicht nur ihres schäbigen Aussehens wegen ersetzt werden sondern auch, um Republikflüchtlinge vor dem weiß angestrichenen Betonhintergrund besser erkennen zu können.

In der Schützenstraße, an der Einfahrt zum Güterbahnhof, kam es zu einer Abweichung. Die Bezirksgrenze bildete hier eine so spitze Flucht, dass man sich dazu entschied, die weißen „L-Teile“ auf der Einfahrt zum Güterbahnhof vorzuziehen. Das machte den Grenzverlauf sicherer, da der Abschnitt jetzt mit weniger Personal und Technik noch besser überwacht werden konnte.

Während die ursprüngliche erste Berliner Grenzmauer verschwand und ersetzt wurde, blieb sie in Schönholz mitsamt ihrer technischen Erstaufbauten, wie Menschenfang und Meldedraht bis heute stehen. Für den Abriss Ressourcen einzusetzen, die im Aufbau Ost knapp waren, bestand kein Anlass, denn die schäbige „Ur-Mauer“ war ja hinter der neu errichteten Grenzanlage nicht zu sehen.

Luftaufnahme Berliner Mauer, „Ur-Mauer“ Schönholz, Januar 2018

Auch beim Abriss der Berliner Mauer, den ich als direkter Anwohner in meiner Kindheit miterleben durfte, gab es niemanden, der die alte Grenzanlage erkannte. Warum auch? Die DDR hatte das kleine Dreieck Pankow in den 80er Jahren an die BRD verkauft. Es lag eh seit Jahren ungenutzt hinter der Mauer. Die DDR brauchte Devisen und die BRD kaufte aus Prinzip jeden Quadratmeter DDR.

Zum Zeitpunkt des Mauerabrisses gab es also keinen Grund, auf Westberliner Territorium eine zweite Berliner Mauer, also eine „Ur-Mauer“ zu suchen. Um so größer war die weltweite Überraschung und das darauf schnellste Denkmalschutzverfahren, das mir in Deutschland bekannt ist. Heute ist die Berliner „Ur-Mauer“ akut bedroht und wartet darauf, aus Ihrem Dornröschenschlaf geweckt zu werden.

Als Güterbahnhof Schönholz kennen viele heute den Güterschuppen oben auf dem Bahndamm. Tatsächlich ist dieser aber nur ein kleiner Teil der Gesamtanlage. Ebenerdig entlang der Straße am Bürgerpark und der Schützenstraße verläuft ein fast rechteckiges Waldstück. Im Vorbeifahren kann man noch schemenhaft von Bäumen überwachsene Gleise und Prellböcke durch die dichte Vegetation erkennen.

Mit dem Mauerbau blieb auch hier die Zeit stehen. Die Nordgleisanlage verlief in 2 Meter Abstand zur Berliner Mauer. Heute noch gut durch den nachgepflasterten Mauerverlauf zu erkennen. Für den unteren Güterbahnhof war es das Aus, wie die inzwischen gut 50 bis 60 Jahre alten Bäume auf den Gleistrassen zeigen. Es sind gar keine Trassen mehr sichtbar, sondern Waldboden, in dem die Gleisanlage noch erhalten ist.

Zur Gleisanlage gehören heute noch drei Gebäude, wobei vom Hauptbau nur noch ein geklinkerter roter Pfeiler und die Reste der Fundamentstreifen übrig sind, einige Aussenwände und Pfeiler liegen noch so, wie sie vor Jahrzehnten umgefallen sind. Ende der 1990er Jahre war hier noch mehr zu sehen. Der Panzerschrank im kleinen Wiege- und Zahlhaus stand damals noch. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Tür schon fehlte. Er ist von einfacher Bauart und die Wände mit Beton ausgegossen. Wohl auch der Grund, dass er nach Jahrzehnten unter freiem Himmel immer noch liegt, wo er 1877 abgestellt wurde. Neben der Kutschwagenwaage ragte damals ein etwa vier Zentimeter langes Rohrstück aus dem Boden.

Vorsichtig zog ich daran, doch es bewegte sich kein Stück. Ich wollte das Grundstück damals nur in Augenschein nehmen, also hatte ich nicht mehr als meine Hände. Die Neugier war geweckt und so fing ich an, das Rohrstück von Erde freizukratzen. Schnell entpuppte sich das kleine runde Rohrstück als Teil einer Kurbel und es sollte noch mehr dran hängen. Nach einer halben Stunde hatte ich keine Fingernägel mehr, aber einen gut 50 Kilo schweren Wagenheber um 1900 in der Hand. Ein schönes historisches Fundstück. Liegen lassen kam nicht in Frage, also kam der Wagenheber ins Magazin wo er bis heute darauf gewartet hat, dass seine Geschichte erzählt wird.

Einige Meter die Gleise entlang Richtung Kinderbauerhof verbirgt sich noch ein spektakuläres Geheimnis. Hier liegt der Eingang beziehungsweise von Osten kommend der Ausgang des ersten Berliner Fluchtunnels. Eine Liebesgeschichte wie aus dem Buch. Waltraut Niebank und ihr gerade geehlichter Mann werden durch den Mauerbau getrennt. Er gräbt sich vom Güterbahnhof unter der Straße durch und legt einen Fluchtunnel für seine geliebte Frau an. Am 18 Dezember 1961 flüchtet Frau Niebank vom gegenüberliegenden Friedhof am Bürgerpark. Der Tunnel bleibt tagelang unbemerkt. Dutzende, so erzählen es Zeitzeugen, sollen den Tunnel noch Stunden später benutzt haben. Die Grenztruppen bekamen Wind vom Fluchttunnel und stellten den nächsten vermeintlichen Republikflüchtlingen eine Falle die dann auch zuschnappte.

Den Bahndamm hinauf steht noch ein kleines Schmuckhäuschen. Die Unterkunft für Stellwerkschlosser. Da der Damm erst 1901 gebaut wurde, um den neuen Bahnhof darauf zu setzen, müsste auch die Unterkunft für Stellwerkschlosser auf 1901 bis 1903 zurück gehen. Trotz mehrerer Brandstiftungen ist das Haus in einem bemerkenswerten Zustand und schnell wieder herzurichten.

Das edle kleine Häuschen liegt mit dem Rücken zum Hang und der alten Anlage. Die Front hingegen verläuft parallel zum breiten Pflasterweg der von der Einfahrt Schützenstraße lang ansteigend den Damm bis zum Güterlockschuppen hinaufgeht. Die Ruine empfängt heute jeden, der vor dem Lokschuppen den alten Pflasterweg hinauf kommt.

Der altehrwürdige Güterschuppen ist für viele das Einzige was sie als Güterbahnhof Schönholz kennen. Das Gesicht des Güterbahnhofs ist er ohne Frage, aber eben nur ein kleiner Teil der noch erhaltenen Anlage. Die Feuerwehr kann ein Lied davon singen, zahlreiche Kleinfeuer löschten sie die letzten zehn Jahre. Heute ist das Gebäude versiegelt. Fast zu spät, aber auch im Güterschuppen haben sich Originale Ihrer Zeit erhalten und die Wiederherstellung der denkmalgeschützen Halle wäre schnell und günstig zu bewerkstelligen.

Doppelseitige Stahlschiebetüren mit Wellblech abgeblendet sind wohl noch original aus der Zeit. Was die Fenster anbelangt, so gibt es hier nicht eine einzige heile Scheibe. Es gibt gar kein Glas mehr. Auf dem inzwischen fast als historisch zu bezeichnendem Bild von 1998 hingegen sind die Fenstergläser fast alle intakt. Im Inneren haben Obdachlose lange genächtigt, das zeigen die verbliebenen Spuren, aber auch Kabeldiebe konnten hier scheinbar in Ruhe arbeiten.

Abgesehen vom vielen Müll, der in das Gebäude eingetragen wurde ist das Innere immer noch sehenswert. Es ist nahezu im Originalzustand was die Großeinbauten jener Zeit anbelangt. Da wäre zum Ersten der verschließbare Gütergepäckkäfig als Holzaufbau, scheinbar haben einige Halbstarke desöfteren dagegen getreten, um ihn zu Fall zu bringen, so dass er heute etwas schräg da steht. Ihm gegenüber steht der nächste Holzaufbau, hier standen vermutlich Schiebewagen oder Stapelsäcke.

Bei meiner Begehung des Güterschuppens 2014 war ich mit Nadine Kreimeier unterwegs, damals fanden wir einen originalen Umladeschein von 1890 mit der Aufschrift: „Von Schönholz-Reinickendorf nach Rummelsburg. Auch die Begehung im Mai 2023 brachte eine Überraschung zutage. Im Zahlschalterraum stieß ich auf zwei verschlossene Tresortüren. Kaum zu glauben, dass noch niemand sie aufgebrochen hat. ich habe mich auch gefragt, warum ich sie nicht schon viel früher gesehen habe.

Ich wollte es erst nicht richtig glauben und vermutete, dass es sich um Revisionsklappen oder eine ähnliche technische Einrichtung handelt. Aber nein. Es waren Panzertüren mit Tresorschloss. Zu gern wüsste ich, wie es im Inneren aussieht. Ich vermute aber, dass beide Fächer leer sind und die Schlüssel einfach bei der Übergabe des S-Bahnhofs verloren gingen.

Am 9. Januar 1984 übernahm die BVG den Personenverkehr am Bahnhof Schönholz von der Reichsbahn und stellte den Betrieb ein. Wenig später, am 1. Oktober 1984 ging er als S-Bhf Schönholz unter Leitung der BVG wieder ans Netz. Wobei der Güterbahnhof weiterhin der Reichsbahn unterstand. Die Tresorfächer waren spannend, aber aus historischer Sicht zu vernachlässigen. Im Denkmalkontext spannender ist der hintere Teil der Güterhalle.

Hier haben sich bis heute die zwei Güterwaagen erhalten. Mannsgroß sind ihre Anzeigespiegel. Die Waagen sind so massiv, dass sie bis heute allen Zerstörungsversuchen getrotzt haben.

Der Gesamteindruck der Halle ist auf den ersten Blick erschreckend. Das Dach ist marode und auf einer Fläche von knapp 20 Quadratmetern eingstürzt. Auf den zweiten Blick jedoch wird klar, dass die Schäden schnell zu beheben sind und es sich viel mehr um eine Vermüllung und kleinere Brandschäden handelt.

Es bleibt abzuwarten, was der geplante ICE-Parkplatz an Chancen oder Gefahren für den alten Güterbahnhof und die Reste der ersten Berliner Mauer bedeutet. Pankow hat hier ein einzigartiges Areal Berliner, deutscher und europäischer Geschichte auf engstem Raum.

Berliner Geschichte wird hier ab 1770 zu deutscher Geschichte und mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zu Europäischer. Krieg, Frieden, Vergnügen, Tod, Trauer, Teilung und Wiedervereinigung sind hier als bauliche Zeitzeugen in Schönholz erhalten geblieben, wie nirgends anders in Berlin.

Den Bahndamm über den Pflasterweg wieder hinunter zum Tor kommen wir noch einmal linksseitig an der Personalunterkunft vorbei. Wer den Damm vom Pflasterweg hinabschaut, wird ein riesiges Betonbecken mit Wasser erkennen. Es gehört zur Pumpstation und ist nur eines von mehreren.

Die Pumpstation gibt es nicht mehr, einige Teilstücke der Berliner „Urmauer“ parallel zum Bahndamm sind Aussenwände dieser, wenn ich die Luftaufnahmen richtig deute. Zwischen Buddestraße und Bahndamm liegen noch die Reste der Wasserbecken.

Von einem Besuch des Güterbahnhof Schönholz auf eigene Faust ist abzuraten. Die Firma Siemens und andere arbeiten inzwischen täglich vor Ort, darüber hinaus steht hier relevante Infrastrukturtechnik, die gut überwacht ist. Wer hier spazieren geht, bekommt umgehend behördliche Begleitung.

Inzwischen ist der kleine Wald nicht nur historisch interessant, auch allerlei Tierarten haben sich das Biotop erobert. Kleiner Wermutstropfen, es ist davon auszugehen das das Erdreich immer noch kontaminiert ist.

Autor: Christian Bormann

red. Berbeitung: Martina Krüger

Fotos: Christian Bormann

Luftaufnahmen: Guido Kunze, Christian Bormann

Der vergessene S-Bahnhof „Buchholz Nord“

Der vergessene S-Bahnhof „Buchholz Nord“ befindet sich auf der Linie S8 zwischen den Haltestellen Blankenburg und Mühlenbeck-Mönchmühle. Es ist ein sogenannter Vorratsbahnhof. Die DDR plante auf den nördlichen Rieselfeldern eine Plattenbausiedlung „Hobrechtsstadt“.

Blick von der Bucher Straße auf den Vorratsbahnhof, Juni 2022

Von der Autobahnbrücke Bucher Straße ist der Bahnsteig durch die Graffiti gut zu erkennen. Genau gegenüber der Autobahnabfahrt Bucher Straße, von Pankow kommend, befindet sich heute eine Abfahrt zwischen den Ampeln. Sie wird nur noch landwirtschaftlich genutzt, führt aber zum Bahnhofsrohbau.

Landwirtschaftlicher Nutzweg Bucher Straße, Abfahrt zum Vorratsbahnhof „Buchholz Nord“

Es gibt noch einen zweiten vergessenen Vorratsbahnhof auf der S8 nahe der KGA Birkengrund. „Arkenberge Ost“ hat zwei Bahnsteige und sollte über ein angeschlossenes Bahnwerk verfügen. Beide Bauten sind noch ohne Dach, aber in kürzester Zeit ausbaubar.

Luftaufnahme: Vorratsbahnhof „Buchholz Nord“ mit S-Bahn, Juni 2022

Aus der Plattenbausiedlung „Hobrechtsstadt“ wurde bekanntlich nichts und so wurden weder ein Bahnhof noch ein Bahnwerk gebraucht. Es gab über die Jahrzehnte immer wieder Planungen, Buchholz Nord städtebaulich zu erweitern und so wurden die Bahnhofrohbauten bis heute weiter vorgehalten.

Autor Christian Bormann auf dem Bahnsteig „Buchholz Nord“, Oktober 2022

Zwischen Schönerlinder Straße und Bucher Straße sowie der A10 soll ab 2026 ein 190 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen. Möglicherweise kommt „Buchholz Nord“ eines Tages doch noch aus dem Dornröschenschlaf ans Netz.

Autor: Christian Bormann

Red. Bearbeitung: Martina Krüger

Fotos: Christian Bormann, Guido Kunze

Das alte Kastellanhaus

Das alte Kastellanhaus in der Wilhelm-Kur-Straße geht noch auf den Parkgründer Baron Killisch von Horn zurück. Um 1860 erbaut, beherbergte es den Parkaufseher.

Luftaufnahme Kastellanhaus mit Mousoleum Juni 2021

Das Kastellanhaus wird umgangssprachlich auch Torhaus oder Torwächterhaus genannt. Ein Kastellan war der Aufsichtsbeamte eines größeren Anwesens.

Kastellanhaus von 1860, Foto Juni 2021

Der Putzbau mit schiefergedecktem Walmdach ist mit einigen typischen, aber dezent gesetzten Historismuselementen geschmückt und in seiner Art an das heute nicht mehr existierende Herrenhaus angelegt. Besonders auffällig sind die Motivkassetten an der südlichen und westlichen Sichtfassade.

Balustrade auf dem Anbau von 1908, Foto Juli 2021

Bis in die 1960er Jahre soll es tatsächlich noch einen Parkwächter gegeben haben. Seine Hauptaufgabe war das Öffnen und Schließen der Parkanlage sowie die Aufsicht darüber. Das Kastellanhaus wurde gern für Werbeaufnahmen von Pankower Fuhrunternehmen und Händlern genutzt.

Werbung 1926 Brautaus und Hochzeitskutschen vor dem Kastellanhaus

Unter anderem entstanden auch Ansichtskarten zum 50-jährigen Jubiläum der Brautautos und Hochzeitskutschen Vermietung Mühlenstraße oder der Bäckerei Hartmann aus der Wollankstraße.

Bäckerei Hartmann in den 1930er Hahren vor dem Kastellanhaus

Ursprünglich bestand das Haus nur aus einem Kastenbau. Links davon auf dem alten Acker wurde 20 Jahre zuvor der ehemalige Gemeindefriedhof 1841 angelegt. Der Verlauf der heute nicht mehr existierenden Einfriedung und des Vorgartens des Kastellanhauses ist noch an der Beetkante der Grünfläche zu erkennen.

Historischer Eingang zum Kastellanhaus, Foto 2021

Mit dem Kauf des Bürgerparks durch die Gemeinde wurden öffentliche Bedürfnisanstalten für die Parkbesucher benötigt. So erhielt das kleine Haus seinen Anbau im gleichen Historismusstil mit aufgesetzter Balustrade. Ich erinnere mich, dass diese Bedürfnisanstalt bis zum Mauerfall noch betrieben wurde.

Schiefergedecktes Walmdach, Foto Juli 2021

Der Anbau schloss die Lücke zwischen Kastellanhaus und dem 1904 erbauten Mausoleum für die Familie Killisch von Horn, einem Sandsteinkuppelbau des Pankower Maurermeisters Malingriaux, der unter anderem auch Schul- und Wohnbauten in der Grunow-, Mühlen- und Thulestraße realisierte.

Stuckkasette Historismus, Foto Juni 2021

So kamen sich das Kastellanhaus und der Friedhof immer näher. Der Vorplatz vom Bürgerparktor wurde 1925 neu gestaltet. Bis dahin war es möglich, die Torzufahrt zu nutzen. Der Bordstein wurde angehoben und die Zufahrt für immer geschlossen.

Stuckkasette Südfassade, Foto 2021

Auch die sich rechts vom Haus befindende Zufahrt auf den Friedhof wurde geschlossen. Erst bei bei Sanierungsarbeiten 2021 wurde diese vergessene kleine Toreinfahrt samt dem neu entdeckten Noteingang von der Kreuzstraße aus wieder sichtbar gemacht.

Kastelkanhaus ohne Einfriedung, Foto Juni 2021

Zu dem Haus gehört ein kleiner, heute verwilderter Garten. Bis in die 1990er Jahre war hier eine von mehreren Personalunterkünften des Straßen- und Grünflächenamtes Pankow. Ich kenne das Gebäude selbst noch von innen. Im Zentrum befand sich ein mittelgroßer Aufenthaltsraum, die restlichen Zimmer erinnerten eher an Kammern.

Kastellanhaus mit Einfahrt vom Bürgerpark, Foto Juni 2021

Nach umfangreichen Modernisierungen gibt es zwar zur Freude der Parkbesucher noch die historische Sichtfassade, im Inneren erinnert außer der Holztreppe nichts mehr an die ursprüngliche Raumaufteilung.

Stuckkasette Westdassade zum Park, Foto 2021

Hell und geräumig kommt das Innere des Kastellanhauses heute daher. Von der Bedürfnisanstalt existieren nur noch die Besucherinnen in der Front. Dahinter ist heute ein offener Raum mit Glassfassade zum Garten.

Innenansicht nach Modernisierubg ohne Wände, Foto 2014

Auch im Dach ist ein großes Glaselelement eingesetzt, wie auf der Luftaufnahme zu sehen ist. Alles in allem ist das betagte Kastellanhaus sehr gut über die Zeit gekommen. Ich würde es heute lieber im Besitz des Bezirks sehen und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Trepoebaufgang zum Dach, Foto 2014

Beim nächsten Besuch des Bürgerparks erfreuen Sie sich nicht nur am Anblick des sanierten römischen Triumphbogens. Lassen Sie Ihren Blick nach rechts schweifen und schauen Sie sich die kleine Perle aus dem Historismus mal ein wenig genauer an.

Autor: Christian Bormann

Red. Bearb.: Martina Krüger

Bilder: Christian Bormann, Guido Kunze, Ansichtskarten Bormann

Der MfS Nachrichtenbunker am Kiessee Arkenberge

Nur wenige kennen den heute noch zugänglichen Fernmeldebunker der Staatssicherheit am Kiessee. Kein Wunder war er doch als geheim eingestuft und entging damit bei Abwicklung der Deutschen Demokratischen Republik seiner Zerstörung.

MfS Schalthaus der Abteilunge N bei Berlin Pankow 23.02.2018

Der kleine dreiräumige Fernmeldebunker vom Typ SH-1 ist einer von drei Bunkern am Fuße des Arkenberge bei Pankow. Das MfS betrieb hier das Schalthaus der Abteilung N bei Berlin Pankow.

Relaisstation SH-1 Arkenberge

Bei dem kleinen Bunker handelte sich um eine Schaltstelle für geheime Regierungsaufgaben. Es ist eine recht kleine Version des Typ SH-1 die Abmaße betragen gerade einmal 8,5×4,5m. 

Schaltraum SH-1 Arkenberge

Das Grundstück bildet die linke Spitze der kleineren südlichen KGA Arkenberge und befindet sich nur wenige Meter enfernt vom Ufer des Kiessee. Betrieben wurde der Bunker vom Ministerium für Staatssicherheit.

Relaisstation SH-1 2018

Der Bunker ist aus den Anfängen der 70.er Jahre. Bauherr war das MfS selbst. Zuständig für solche Sonderbauten war die Abteilung VEB SHB2. Vermutlich wurde die Anlage von zuvor in der KGA Arkenberge installierten Stasimitarbeitern die sich als Kleingärtner ausgaben bewacht.

Raum 1 Relaisstation SH-1 2018

Zum Bunker gehörten die Fernmelderelais und auch ein Funkmast. Auf den Luftaufnahmen vom Grundstück ist das Fundament des Funkmast noch zu sehen. 

Zugang zum Schaltraum und der Empfangs- u. Sendeankage

Raum 1 beherbergt die Relaisstation, im Nachbaraum 2 befindet sich die Schaltstelle mit Verbindung zum Sende- und Empfangsmast.

Luftbild 2018, Schalthaus der Abteilung N bei Berlin Pankow

Beim erkunden des Kartenmaterials stießen wir auf eine alte DDR-Karte. Hierbei fanden wir 2 weitere Funkmasten und die Besonderheit der umgenutzen Gesamtanlage.

Lagekarte 1972 Schalthaus SH-1 der Abteilung N bei Berlin Pankow 

Die Kleingartenkolonie Arkenberge teilt sich in den kleinen südlichen Teil direkt am Kiessee, hier stand SH-1 und den großen nördlichen Teil, hier befanden sich an der Hauptstraße zwei weitere Fernmeldemasten.

Lagekarte 1972, kurzzeitig umgenutzte Luftschutzbunker von 1940

Im Gegensatz zur kleinen Schaltstelle SH-1 die vom MfS errichtet wurde, handelt es sich an der Hauptstraße um Bunker aus dem Dritten Reich. 
Sie dienten seit 1940 als Luftschutzbunker dem Schutz der Anwohner und sind auf zahlreichen Karten verzeichnet.

Lagekarte 1989, Luftschutzbunker an der Hauptstraße von 1940 

Das MfS nutze hier vermutlich kurzzeitig die bereits  aus dem Weltkrieg vorhandene Luftschutzanlage bestehend aus beiden Bunkern. 

Luftaufnahme 1956, Luftschutzbunker Hauptstraße KGA Arkenberge

Die Anlage an der Hauptstraße existiert heute noch. Sie ist aber bereits mit Kompost und Mutterboden überschüttet und nicht zugänglichen.

Luftaufnahme 2018, zugeschüttete Luftschutzbunker Hauptstraße KGA Arkenberge

Der Zustand der Schaltstelle 1 am Kiessee ist eher schlecht. Grundwasser ist eingedrungen und die Bunkerkonstruktion ist schon gerissen. 

Panorama Kiessee Arkenberge

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1821102131293737&id=954046311332661


Autor: Christian Bormann, 25.02.2018

Bilder: Christian Bormann, Guido Kunze, historisches Kartenmaterial

Die Zentrale Verteidigungstelle im Bunker Rathaus Pankow

Auf einigen historischen Postkarten ist sie noch zu sehen, die alte Straßenbahnhaltestelle direkt am Eingang vor dem Polizeirevier im Rathaus Pankow.

Eingang mit Haltestelle 1906

Der Eingang ist heute mit einem Granitblock geschlossen und zum Kellerfenster umfunktioniert.

Eingang ehem. Zentrale Verteidigungsstelle Pankow 2017

Durch den historischen Eingang gelangte der Besucher rechtsseitig ins Polizeirevier, welches sich in den Rathausanbau erstreckte, nach links ging es direkt in den Kommandobunker.

Laufgang u. Aktenkammern ehem. Polizeirevier Pankow 2017

Die Bunkeranlage wurde 1942 bis 1943 als Leitstelle eingerichtet. Über dem Keller wurde ein Stahlbetonblock im Hochparterre bis 1 Meter unter die nächste Etage gezogen. 

vermauerte Kellerfenster und vergessenes Zimmer Sowjetische Kommandantur 1950

Zur 750 Jahrfeier Berlins wurden die Fenster zur Straße geöffnet. Der Betonblock und das Zimmer gerieten wieder in Vergessenheit. Die Bunkerdecke wurde erst 2001 vom THW entfernt.

ehem. Bürgermeister von Pankow vor der Bunkerdecke 2001

Seit 2016 wird der Kommandobunker der Zentralen Verteidigungsstelle Pankow entkernt und neu unterteilt um Platz für den Triebwerksraum des neuen Fahrstuhls zu schaffen. Der Kommandoraum an sich ist weitgehend beräumt.

neuer Fahrstuhlschacht im ehem. Kommandobunker der Zentralen Verteidigungsstelle 2017

Zimmerteil des Kommandobunkers der Zentralen Verteidigungstelle 2017

neue Zwischenwand für den Fahrstuhlraum im ehem. Kommandobunker 2017

Vom Inventar der Leitstelle selbst ist nicht mehr viel übrig. Ein paar Leitungen für die Sauerstoffversorgung. 

Reste der Bunkerbelüftung 2017

alte Stromversorgung des Rathauskellers AEG 1903

Alte Panzerriegel mit denen die Splitterschutzplatten an den Fenstern geschlossen wurden. Auch die Notausstiege sind noch zu erkennen.

Riegel für die Splitterschutzplatten der Fenster

Riegel für Splitterschutzplatten am Notausstieg

Im rückwärtigen Teil hängt noch die Fernsprechanlage von Siemens und Halske. Die Vorwahlnummer und die Beschriftung der einzelnen Leitungen sind noch erhalten.

Fernsprechanlage Siemens & Halske 2017

Fernsprechanlage Siemens & Halske

Im alten Polizeirevier hingegen sieht es besser aus. Fast der komplette Zellentrakt ist noch vorhanden. Auch der Hochspannungsraum und der Hinterausgang zum Rathaushof mit Luftschutztür sind erhalten.

Zellentrakt ehem. Polizeirevier 2017

Hinter den 1942 eingebauten Panzertürmen von Max Rieger aus Berlin lagern heute Akten des Bürgeramtes.

Betriebsraum der E-Anlage, Schutztür Max Rieger Berlin 1942

Es war Ende 1944 als Polizeirevier und Kommandobunker zur Zentralen Verteidigungsstelle Rathaus Pankow zusammengefasst wurden. Auch die noch verbliebenen Polizeibeamten der umliegenden Reviere hatten sich hier zu sammeln.

Panzerschutz Max Rieger Berlin N 1942

Jetzt saßen Wehrmacht, Polizei und Landsturm gemeinsam in der Zentralen Verteidigungsstelle. Nachdem Pankow eingenommen war, wurde das Rathaus bis 1950 zur Sowjetischem Kommandantur. 

Zellentrakt ehem. Polizeirevier im Rathaus Pankow

Der Zellentrakt wurde bis zum Oktober 1947 von den Sowjets weiter genutzt. Die letzten offiziellen Insassen waren der Kommandant des Konzentrationslager Sachsenhausen und 15 Angehörige der Wachmannschaft.

Spielecke im Wartezimmer auf dem Rest der Bunkerdecke im Bürgeramt Rathaus Pankow 2017

Die Stahlbetondecke des Bunkers wurde erst 2001 abgetragen. An seiner Stelle befindet sich heute das Wartezimmer vom Bürgeramt Pankow. Im hinteren Bereich befindet sich auf dem Rest des Stahlbetonblock eine höher gelegene Spielecke für Kinder.

Autor: Christian Bormann, 11.12.2017

red.Bearbeitung:

Fotos: Stefan Paubl, Berlin.de, Christian Bormann, Ivonne Hempler, Bezirksamt Pankow

Das Gelbe Rathaus Pankow

Das 1903 bis 1906 gebaute Rathaus Pankow blickt mit seinen über 110 Jahren auf eine bewegte Geschichte zurück. Als Preußischer Prachtbau, gekrönt von einem Adler, zeugte es nach seiner Errichtung vom Wohlstand Pankows.

Rathaus Pankow 2017

Die übliche rote Ansicht unseres Rathauses wie sie jeder Pankower kennt. Auf fast allen bekannten Fotografien des Gebäudes ist es klassisch rot. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen das gelbe Rathaus Pankow zeigen.

Rückseite des Rathauses Pankow 2017

Für unsere große Geschichte vom Rathaus Pankow recherchieren wir seit einem halben Jahr, im Oktober haben wir Verstärkung bekommen. Den größten Teil unserer Bilder macht jetzt unsere Hausfotografin Ivonne.

Treppenaufgang im Rathaus vom Hof aus

In mehrtägiger Arbeit katalogisierte sie das gesamte Rathaus von innen und außen. Ich war mehr als überrascht beim Betrachten der Fotos. Mir fiel auf, dass der größte Teil des Rathauses gelb ist.

Abriss des DDR-Küchenanbaus am Ratskeller 2017

Zur Jahrhundertwende waren rote Prachtklinker teuer und symbolisierten Wohlstand. So war es zu dieser Zeit üblich, mit einer Blendfassade zu protzen. Auch das Dach war ursprünglich komplett mit Kupfer bedeckt. Das Kupferdach fiel dem ersten Weltkrieg zum Opfer. Preußen brauchte Metall zum Kanonenbau.

Christian Badel beim skizzieren und zeichnen

Ich war vom gelben Rathaus Pankow so begeistert, dass ich Christian Badel bat, uns ein Bild der Rückseite zu zeichnen. Er hat sich wie immer ins Zeug gelegt und uns eine beeindruckende Zeichnung angefertigt.

Illustration Christian Badel, Kikifax 2017

Auf der Zeichnung von Christian Badel ist der Rathaushof zu sehen. Die Szene zeigt einen Bagger beim Abriss der Küchenräume des Ratskellers. Aus historischer Sicht ist der Rückbau zum Urzustand sehr zu begrüßen.

Luftaufnahmen Rathaus Pankow 2017


Wir bedanken uns ausdrücklich bei der Pressestelle des Bezirksamts Pankow für die Unterstützung zu unserer Recherche „Rathaus Pankow“. Insbesondere bedanken wir uns bei Tobias Schietzelt für die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Autor: Christian Bormann, 20.10.2017

red.Bearbeitung: Martina Krüger, 22.10.2017

Fotos u. Film: Ivonne Hempler, Christian Bormann, Guido Kunze

Bolle, Badel und Bormann

Vor nicht allzu langer Zeit lud mich der Pankower Künstler und Zeichner Christian Badel in sein Atelier in der Pestalozzistraße ein. Herr Badel ist nicht nur Künstler, er interessiert sich ganz besonders für das historische Pankow.

Christian Badel, Florakiezfest 2017

Nachdem er mich durch das ehemalige Intrac-Gebäude führte, in dem sich sein Atelier befand, behielten wir den Kontakt bei. Seither hat Christian schon die ein oder andere einzigartige Illustration für unsere Geschichten gezeichnet.

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Gemeinschaftsarbeit Badel u. Bormann Geschichten aus Schönholz 2017, Illustration Badel

Auch die letzten Heide-Geschichten aus Schönholz wären ohne seine Bilder nicht die selben. In Zukunft werden hoffentlich noch viele unserer Geschichten mit seinen histostorischen Illustrationen geschmückt.

Christian Bormann unter dem Luna Lager Schönholz 2017

Gern bin ich als Historiker mit ihm auf den Spuren des alten Pankow’s unterwegs. Unter der Kategorie: „Illustration Christian Badel“ werden ab heute alle Geschichten mit seinen Illustrationen auf einen Blick angezeigt. Diese Woche bekam ich meine Neugestaltung des Bolle-Bilds vom ihm. Ich habe nicht schlecht gestaunt. Die einzelnen Bildelemente weisen mit Ausnahme der Flugzeuge am Himmel alle auf einzelne Geschichten auf Pankowerchronik.de hin.

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Neuauflage des historischen Bolle-Bildes von Christian Badel 2017

Um mal einige kleine Beispiele zu nennen, beginnen wir mit dem roten Ballon rechts oben im Bild. Hierhinter verbirgt sich der Hinweis auf unsere Geschichte zu einer der ersten Ballonfahrten der Welt durch Blanchard, der mit diesem in Karow auf dem Ballonplatz landete. Das von mir wiederentdeckte Rettschlag-Tor, sowie das alte Schloss Schönholz und das Riesenrad, welches einst im Traumland Schönholz stand, sind ebenfalls abgebildet. Das Bild lädt den Betrachter ein, Element für Element zu ergründen und die dazugehörige Geschichte auf unserer Seite zu finden. Auch für den geübten Pankower kein leichtes Unterfangen bei inzwischen über 150 Geschichten.

Geschichte: Bolle reiste jüngst zu Pfingsten, – Wer war Bolle?

Autor: Christian Hintze: 01.10.2017

red. Bearbeitung: Martina Krüger, 01.10.2017

Foto: Christian Bormann

Illustration: Christian Badel 2017, www.kikifax.com

Das vergessene Kaisergrab in Buchholz

Schon vor dem Ende des 19. Jahrhunderts florierte in Pankow das Vereinswesen. Beispielhaft hierfür ist der Gründer und 1. Präsident des 1. FC Bayern München, Franz John. Der Pankower Fotograf aus der Kreuzstraße war keine Ausnahme.

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Vorplatz der Kirche in Buchholz 2017

Auch in Buchholz existierten um 1890 zahlreiche Vereine. Zu den einflussreichsten Gesellschaften gehörten oft die Schützenvereine. So hatte der Buchholzer Schützenverein sein Heim zentral am Dorfplatz neben der Kirche.

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Kaiserdenkmal Buchholz 1914

Ein weiterer war der Männerturnverein Buchholz. Dieser war es auch, der auf die Idee kam, auf dem Kirchenvorplatz ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. errichten zu lassen. Kaiser Wilhelm I. war ab 1861 König von Preußen und ab 1871 Kaiser von Deutschland.

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Kaiserdenkmal Wilhelm I. Buchholz 1904

Gesagt getan, im Handumdrehen hatten die Vereinsmitglieder einen nicht unerheblichen Spendenbeitrag aufgebracht. Und so lud die Gemeinde Buchholz schon am 22. März 1897 zur Einweihungsfeier auf den Kirchenvorplatz.

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Kaiserdenkmal Buchholz 1914

Nach dem 1. Weltkrieg hatten die Deutschen genug vom Kaisertum. Nach 23 Jahren sollte Wilhelm vom Dorfplatz verschwinden. Das gesamte prächtige Kaiserdenkmal wurde 1920 abgetragen und an Ort und Stelle vergraben. Bis heute ruht das Denkmal knappe 2 Meter unter seinem einstigen Standort und wartet auf seine Wiederentdeckung.

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Die Kirche aus der Luft, 2018

Buchholz Kirche 360° Panorama

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1795997560470861&id=954046311332661

Autor: Christian Bormann, 01.10.2017

red.Bearbeitung: Martina Krüger, 01.10.2017

Luftbild: Guido Kunze, 09.02.2018

Fotos: Christian Bormann, historische Postkarten, Freundeskreis der Chronik Pankow e.V (1)