Die Gefängniszellen im Rathaus Pankow

Zu den Geheimnissen des Rathaus Pankow gehört auf  jeden Fall der Zellentrakt im Keller. Bereits 1942 bis 1943 wurde in den Kellerräumen rechts vom Ratssaal ein Luftschutzbunker errichtet. Einst für die Verwaltungsangestellten vorgesehen wurde er schnell zu Militärischen Leitstelle.

Eingang Polizeirevier und Zentrale Verteidigungstelle Rsthazs Pankow

Der Eingang befand sich rechts vom Hauptportal und ist heute mit einem Granitstein geschlossen. Auf alten Bildern ist die ebenerdige Öffnung noch zu sehen. Bereits 1942 wurde der Zellentrakt gebaut und mit Panzertüren von Max Rieger ausgestattet.

Eingang ebenerdig offen 1906

Ähnlich sieht der alte Schutzkeller mit Gefängnis im ehemaligen Amtshaus Buchholz aus. Die Leitstelle im Rathaus Pankow wird 1944 zum Kommandobunker der „Zentralen Verteidigungsstelle“ Pankow. Die Polizeibeamten aus den aufgelösten Revieren werden in der Leitstelle zusammengezogen. 

Zellentrakt 2017

Es gibt einige mündliche Überlieferungen nach denen in den Zellen auch Politische Häftlinge bis zu ihrer Deportation festgehalten wurden. Auch nach dem Einzug der sowjetischen Kommandantur in das Rathaus wurden die Zellen weiter genutzt. 

Gefängniszellentür Max Rieger von 1942

Das letzte mal am 23. Oktober 1947. In den Gefängniszellen saßen der Kommandant des Konzentrationslager Sachsenhausen sowie 15 Angehörige der Wachmannschaft. 

Firmenschild Max Rieger 1942

Die Räumlichkeiten sind heute noch weitgehend erhalten und werden vom Bezirksamt Pankow als Archiv genutzt.

Vielen Dank an das Bezirksamt Pankow für die Unterstützung.

Autor: Christian Bormann, 21.11.2017

red. Bearbeutung:

Bilder:Christian Borman, historische Ansichtskarten

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