Schon als Kind bin ich selbst am Tröpfelbrunnen Berliner-/Ecke Breite Straße herumgeklettert. Prof. Gerhard Thieme schuf 1970 den Brunnen mit dem Namen „Kletternde Kinder“.
Aufnahmen von 1959 zeigen den Platz beim Aufmarsch der dienstfreien Volkspolizei zur Aufbauschicht im Freibad Pankow. Es gibt noch keinen Brunnen und die Hausfassade im Hintergrund trägt die Werbung der „Zeitung für Politik und Wirtschaft“.
Ab 1970 empfingen die „Kletternden Kinder“ die kleinen und großen Pankower Freibadgäste, die mit Bus und Bahn hier ankamen. Auf einem Betonsockel liegt ein flaches rundes Brunnenbecken. Thieme setzte ein schnörkeloses Metallgerüst, ähnlich einem Klettergerüst für Kinder auf die Beckenkante.
Am Gerüst klettern und turnen 5 kleine Bronzeplastiken. Es sind zwei Mädchen und drei Knaben. Aus dem oberen Ring im Gerüst tröpfelt das Wasser in die flache Schale.
Die heutige Fassadengestaltung im Hintergrund geht auf die 750 Jahrfeier Berlins 1987 zurück. Sie heißt „Pankower Marktleben“ und stammt von Dieter Ganz.
Der Tröpfelbrunnen ist auch heute, nach fast 50 Jahren noch Magnet für Groß und Klein. Historisch mag er als „Hinweis auf das Freibad“ nicht gerade bedeutend sein. Es ist aber der erste Brunnen, an den ich mich als Kind erinnere und damit auf ewig mein ganz persönlicher Lieblingsbrunnen.
Autor: Christian Bormann, 13.03.2017
red.Bearbeitung: Martina Krüger, 13.03.2017
Bilder: Christian Bormann
pankowerchronik 
Vielen Dank für die kurze Würdigung des wunderbaren Kleinods. Auch ich mag diesen zarten, fröhlichen Brunnen seit Kindheitstagen und erlebe es immer als winzigen Stich ins Herz, ihn in seinem traurigen, momentanen Zustand zu sehen. Es wäre toll, wenn er mal saniert werden würde – eine Spende dafür wäre von mir sicher. Wisst ihr als echte Lokalpatrioten, ob beim Bezirksamt eine Aufarbeitung geplant ist oder ob es eine Initiative in die Richtung gibt, die man unterstützen kann?
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